Fluss(kreuz)fahrten
Flüsse und deren Sehenswürdigkeiten - den Fluss auf Flusskreuzfahrten mit dem Schiff, Fahrrad, zu Fuß oder dem Kanu kennen lernen.
beleuchtete Burg an der Mosel bei Cochem
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Die Mosel ist der größte Nebenfluss des Rheins und gilt als zweitwichtigste Schifffahrtsstraße sowie zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen in Europa. In der Nähe des Passes Col de Bussang entspringt die Quelle in den Südlichen Vogesen. Nachdem sie auf einer Länge von 544 Kilometern Frankreich und Luxemburg passiert hat, mündet sie bei Koblenz in den Main.
Reisen entlang der Mosel haben eine lange Tradition. So setzte der römische Dichter Decimius Magnus Ausonius dem Fluss schon im Jahr 371 im Gedicht Mosella ein literarisches Denkmal, in dem er eine Reise nach Trier beschreibt.
Moselschleife bei Zell | ©: donnosch - Fotolia
Cochem Reichsburg | ©: LianeM - Fotolia
Dass die Mosel zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut wurde, geht auf das Bestreben von Frankreich zurück, das die lothringischen Industriegebiete besser an den internationalen Warenverkehr anbinden wollte. Der Ausbau startete 1958, und schon sechs Jahre später konnten die ersten Großschiffe die Mosel von Metz bis Koblenz befahren.
Für Touristen machen die Moselweinstraße und der Mosel-Radweg den Fluss zu einem faszinierenden Ausflugsziel. Wer die Mosel von der Quelle bis zur Mündung bereisen möchte, kann dies als Wanderer, Radfahrer, Kanute oder – in den ausgebauten Strecken – mit einem Ausflugsschiff machen.
Bekannt ist die 32.000-Einwohner-Stadt Epinal vor allem dafür, dass hier ab 1796 die Vorgänger des Comics gedruckt und in die ganze Welt verschickt wurden. Mehr als 23.000 Bilderbögen und Holzschnitte gibt es noch heute im Musée de l´Image zu bestaunen. Galloromanische Funde, mittelalterliche Kirchenkunst und Gemälde zeigt das Museum für Zeitgenössische Kunst.
Fans des Mittelalters kommen in der Basilika Saint-Maurice auf ihre Kosten. Der Bau stammt aus dem 11. Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Bau erweitert und ergänzt.
Die Stadt mit ihren fast 16.000 Einwohnern gibt dem wichtigsten Weinanbaugebiet in Lothringen, dem Côtesm des Toul, ihren Namen. Das Anbaugebiet erstreckt sich auf eine Fläche von 110 Haktar westlich der Stadt. Der bekannteste Wein der Region ist der Gris de Toul, ein sehr heller Rose Wein.
Sehenswert sind neben der gotischen Kathedrale, die vom 13. bis 15. Jahrhundert erbaut wurde, mehrere Häuser in der Altstadt sowie die Festungswälle der Stadt aus dem 17. Jahrhundert.
Erholung wird im fast 122.000 Einwohner zählenden Hauptort Lothringens ganz groß geschrieben. Als wichtigste Sehenswürdigkeit gilt in Metz neben der Abtei Sainte-Glossinde vor allem die gotische Kathedrale Saint-Étuebbe de Metz.
Mehrere Parks laden den Besucher in Metz zum Verweilen ein. Im Süden der Stadt befindet sich mit dem „Parc de la Seille“ das größte Naherholungsgebiet am Ufer des Flüsschens Saille. Im August zieht das Mirabellenfest zahlreiche Besucher aus nah und fern an.
Eines der wichtigsten Wahrzeichen des Ortes in Luxemburg ist das Denkmal an das Schengener Abkommen, mit dem die Reisefreiheit innerhalb von Europa besiegelt wurde. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören die Kirche, ein Schloss sowie die Überreste eines Wasserschlosses aus dem 13. Jahrhundert. Zum Schloss gehört auch das Projekt „Gärten ohne Grenzen“, in dem neben restaurierten Gartenanlagen aus verschiedenen Epochen auch aktuelle Themengärten präsentiert werden.
Schengen ist außerdem der Start der „Luxemburgischen Weinstraße, die entlang der Mosel nach Nordosten bis zur Mündung der Sauer bei Wasserbillig führt. Auf der deutschen Seite ist das Gebiet als „Südliche Weinmosel“ bekannt.
Burg an der Mosel | ©: Onkelchen - Fotolia
Diesseits der deutschen Grenze fließt die Mosel durch das Weinland Rheinland-Pflaz. Die Gäste erleben die Kultur des Weinbaus im Moseltal hautnah und können zu einem guten Wein auch so manche regionaltypische Spezialität genießen.
„Steine am Fluss“ lautet der Name eines Projektes der beiden Gemeinden Konz und Saarburg im Rahmen des Skulpturenweges Rheinland-Pfalz. Auf einer Strecke von 30 Kilometern finden sich hier insgesamt 16 Skulpturen, die von internationalen Künstlern geschaffen wurden. Sehenswert sind in Konz außerdem das Freilichtmuseum Roscheider Hof, das Kloster Karthaus und eine historische Ölmühle im Ortsteil Niedermenning.
Der Ort ist stark geprägt vom Weinbau und gilt als viertgrößte Weinbaugemeinde entlang der Mosel. Traditionell wird in der Stadt mit knapp 18.000 Einwohnern hauptsächlich Riesling angebaut.
Trier Porta Nigra | ©: Lee Yujin - Fotolia
Schon im 3. Jahrtausend vor Christus haben in der Region um Trier Menschen gelebt, eine städtische Siedlung kam jedoch erst sehr viel später: Um 16 vor Christus gründeten die Römer die Stadt Augusta Trevorum, sie errichteten Thermen, ein Amphitheater und eine Stadtmauer. Die noch erhaltenen Bauwerke aus der Römerzeit haben den Status eines UNESCO-Erbes.
Aus dem Mittelalter stammen der Trierer Dom, der als ältester Dom Deutschlands gilt, sowie die Liebfrauenkirche, die im frühesten gotischen Stil zwischen 1227 und 1243 erbaut wurde. Sehenswert ist vor allem der mittelalterliche Hauptmarkt mit zahlreichen Bauwerken aus dem Mittelalter.
Das kurfürstliche Palais dagegen stammt aus der Neuzeit und war bis zum Jahr 1794 die Residenz der Trierer Erzbischöfe. Dieser Renaissance- und Rokoko-Bau wurde teilweise auf der Grundfläche der römischen Konstantinbasilika errichtet. Wer die älteste Apotheke Deutschlands sehen will, wird ebenfalls in Trier bei der Löwen-Apotheke fündig. Naturfreunde sollten sich die Wasserfälle des Gillenbachs und des Sirzeniner Bachs ebenso wenig entgehen lassen wie das Wildgehege im Weisshauswald.
Die römische Stadt an der Mosel glänzt außerdem mit einem regen Theaterleben, so gibt es seit 1998 die Antikenfestspiele in der Stadt zu sehen. Verschiedene Museen runden das kulturelle Angebot der Stadt ab.
Das „Dornröschen der Mosel“ war bereits um 800 besiedelt. Der Ort erhielt aber erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Stadtrechte und wurde anschließend auch befestigt. Weil die Siedlung mit rund 140 Einwohnern heute eines der schönsten erhaltenen Ortsbilder an der Mosel hat, bezeichnet man es gern als „Dornröschen an der Mosel“. Geprägt wird das Ortsbild von der Burg Metternich, die auf einem etwa 60 Meter hohen, nach drei Seiten hin steil abfallenden Bergsporn ruht. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert errichtet und 1698 von französischen Truppen im Pfälzer Erbfolgekrieg zerstört.
Beilstein gilt als Pilgerstätte, weil hier eine Schwarze Madonna aufgestellt ist. Die Statue, die aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammt, wurde von den Spaniern nach ihrer kurzen Herrschaft nach dem Dreißigjährigen Krieg zurück gelassen, nach Frankreich entführt und 1950 wieder zurück gebracht.
Während des Beilsteiner Märchensommers gastiert das Marionettentheater aus Cochem im Weinbaumuseum. Traditionell wird zum Auftakt und zum Ende der Veranstaltungen das Märchen „Dornröschen“ aufgeführt.
Cochem mit Reichsburg | ©: kuegi - Fotolia
Schon in keltischer und römischer Zeit war die Region um Cochem besiedelt, die Stadtrechte erhielt der Ort jedoch erst im Jahre 1332, kurz darauf wurden auch die heute noch existierenden Befestigungsanlagen errichtet.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der 5.000-Einwohner-Stadt zählt die Reichsburg aus dem Mittelalter. Nachdem die Befestigungsanlage im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört wurde, kaufte sie 200 Jahre später der Berliner Kaufmann Louis Fréderic Jacques Ravené für 300 Goldmark. Er ließ die Anlage in neugotischem Stil wieder aufbauen.
In und um Cochem gibt es jede Menge Naturdenkmäler für Naturfreunde zu entdecken: Der Cochemer Krampen, ein Abschnitt der Mosel mit sehr vielen Windungen, endet in Cochem. Mit einem Alter von 550 Jahren hat die Lescherlinde oberhalb der Reichsburg den Charakter eines Naturdenkmals. Mediterrane Vegetation entdeckt der Naturfreund im Naturschutzgebiet Brauselay, und auch das Naturschutzgebiet Dortebachtal, das vor allem bei Wanderern sehr beliebt ist, lässt sich von Cochem aus leicht erreichen.
Moselschleife bei Bremm an der Mosel
©: Ernst Pieber - Fotolia
Die Universitätsstadt Koblenz mit aktuell rund 106.000 Einwohnern ist eine der ältesten Städte in Deutschland, bereits 1992 feierte man das 2000jährige Bestehen. Die Geschichte der Stadt ist gekennzeichnet von kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine erste befestigte Siedlung wurde von den Römern angelegt. Um die Verkehrswege zu sichern entstanden Burganlagen, des weiteren die ersten Brücken über den Rhein und die Mosel.
Das Theater Koblenz, die Kammerspiele, die Kulturfabrik, das Konradhaus und das Cafe Hahn sorgen für ein reiches kulturelles Leben in der drittgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus gibt es eine stattliche Anzahl von Museen, darunter das Landesmuseum, das Mittelrhein-Museum und das Rhein-Museum Koblenz e.V. Koblenz ist außerdem bekannt für eine aktive alternative Musikszene.
Unter den Sehenswürdigkeiten nimmt vor allem das Kurfürstliche Schloss am Rhein eine herausragende Stellung ein. In den Jahren von 1777 bis 1793 war es die letzte Residenz der Kurfürsten von Trier. Ein Beispiel für Bauten aus der Epoche der Rheinromantik ist das Schloss Stolzenfels. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ließ das Schloss jedoch wieder aufbauen. In der Alten Burg, ebenfalls im 13. Jahrhundert errichtet, ist heute das Stadtarchiv untergebracht.
Im 19. Jahrhundert hatten die Preußen Koblenz zu einem wahren Festungssystem ausgebaut. Die einzige Anlage aus der damaligen Zeit, die bis heute erhalten ist, ist die Festung Ehrenbreitstein über dem Rheintal.
Zu den Wahrzeichen der Stadt zählen das Deutsche Eck und der Schängelbrunnen. Das Deutsche Eck ist eine Landzunge an der Mündung der Mosel 1897 wurde hier ein riesiges Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. erbaut. Der Brunnen, der 1940 vor dem Rathaus errichtet wurde, setzte dem Koblenzer Schängel ein Denkmal. Schengel ist eine Bezeichnung für Jungs, die in Koblenz geboren wurden.
Die Landschaften entlang der Mosel gehören zu den beliebtesten Urlaubsgebieten in Deutschland. Egal, ob sich der Gast für einen Wochenendurlaub oder einen längeren Aufenthalt entscheidet, zu entdecken gibt es jede Menge. Aktuelle Tipps gibt es auf der Seite www.mosel.de
Wer sein eigenes Rad nicht im Gepäck hat, kann sich in vielen Orten entlang der Mosel ein Rad ausleihen. Für die Radfahrer gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz mit verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden. Besonders faszinierend ist eine Dreiländerradtour, die durch Deutschland, Luxemburg und Frankreich führt.
Wein, Geschichte, Kultur und Natur. Wanderfreunde können auf ihren Routen entlang der Mosel aus dem Vollen schöpfen. Denn für jeden Geschmack gibt es passende Routenvorschläge.
Wer nicht mit dem eigenen Boot an die Mosel reist, hat etwa ein Dutzend Bootsverleiher entlang des Flusses zur Auswahl. Gut ausgebaute Anlegestellen runden das Angebot für Wassersportler ab.
Wer die Mosel bequem bei einer Flusskreuzfahrt entdecken möchte, hat bei der Moselschifffahrt Gebr. Kolb OHG in Briedern eine große Auswahl an Ausflugs- und Sonderfahrten.
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